Digitale Steuergeräte (z.B. Airbag-Steuergerät) in modernen Fahrzeugen unterstützen den Fahrer nicht nur im aktiven Fahrbetrieb, sondern ermöglichen es zusätzlich bei einem Unfall in die Vergangenheit zu blicken.
Dabei haben wir uns darauf spezialisiert, digitale Unfalldaten aus Steuergeräten herunterzuladen, diese zu sichern, darzustellen, zu interpretieren und schlussendlich zur sicheren Rechtsentscheidung aufzubereiten.
Durch unsere selbst programmierte Software können wir die Aufzeichnungen der Steuergeräte graphisch und für den Laien verständlich aufbereitet zur Verfügung stellen. Es ist kein technisches Fachwissen nötig.
Dabei können wir Weg-/Zeit-Darstellung liefern, welche die letzten 5 Sekunden vor einer Kollision zeigen.
Neben Drehzahl, Geschwindigkeit, Lenkwinkel, und Fahrpedalstellung, kann zusätzlich auch ein Bremseingriff, eine ABS-Regelung oder ein ESP-Eingriff graphisch leicht verständlich dargestellt werden.
Auf Grundlage unserer Auswertungen ist es möglich:
- die Schuldfrage auf Basis belastbarer Beweis zu klären
- Parteivorträge technisch zu untermauern bzw. zu entkräften
- Ermittlungsbehörden bei der Strafverfolgung effektiv zu unterstützen
- anderen Sachverständigen eine ideale Grundlage für unfallanalytische Gutachten zu liefern
- andere Gutachten durch digitale Unfalldaten zu belegen bzw. zu widerlegen
Welche Fahrzeuge werden unterstützt?
Wir verfügen über die neuste Hard-/ und Software um ihr Fahrzeug auslesen zu lassen. Jedoch ist es dennoch nicht bei allen Fahrzeugherstellern vorgesehen, diese Daten auszulesen.
Zum Auslesen der Fahrzeugdaten verwenden wir spezielle Hardware, welche es uns ermöglicht neben europäischen Fahrzeugen (z.B. VW, Audi, BMW) auch ausländische Fahrzeuge (z.B. TESLA) auszulesen.
Dabei werden bei allen Fahrzeugen die Daten aus dem Airbag-Steuergerät bzw. des RCM-Moduls (TESLA) ausgelesen.
Welche Daten gibt es?
- Ein „UDS“ (Unfalldatenspeicher) speichert in einer „blackbox“ relevante Daten. Der „UDS“ kommt nur selten zum Einsatz.
- Lkws besitzen ein digitales Kontrollgerät, das Geschwindigkeiten und Beschleunigungen dauerhaft aufzeichnet. Für eine Unfallanalyse steht insofern nur eine überschaubare Datengrundlage zur Verfügung.
- Bei modernen Pkws erfolgt die Speicherung der Fahr- und Kollisionsdaten im Airbagsteuergerät über einen Zeitraum von 5 Sekunden vor der Kollision und dem Kollisionsmoment selbst.
Ja nach Ausstattungsvariante können folgende Daten abgespeichert sein:
- Unfalltag und -zeit,
- Vorkollisionäre Geschwindigkeit,
- Längs- und Querbeschleunigungen,
- Längs- und Quer-Delta-V zum Kollisionsmoment,
- Rollwinkel und Lenkradstellungen,
- Airbag-Auslösung,
- Sicherheitsgurt-Status,
- ABS-Aktivierung,
- Eingriff von Assistenzsystemen,
- Km-Stand
Welche Fakten können rechtssicher bestimmt werden?
Aus dem Airbag-Steuergerät bzw. dem EDR können eine Vielzahl an Daten heruntergeladen werden. Mithilfe dieser Daten können unter anderem folgende Anknüpfungstatsachen definiert werden:
- Fahrerverhalten bis zu 5 Sekunden vor der Kollision (Lenkung, Bremsung, Reaktion, Motordrehzahl (Verbrenner), Gaspedalstellung)
- Vorkollisionäre Fahrgeschwindigkeit, Kollisionsgeschwindigkeit sowie Kollisions-löse-Geschwindigkeit
- Geschwindigkeitsänderung aufgrund einer Kollision
- Eingriff von autonomen bzw. automatischen Fahrfunktionen der aktiven Sicherheit (z.B. Notbremsassistent)
- Eingriff von automatischen Fahrsicherheitssystemen (z.B. ABS, ESP)
- Insassenbeschleunigung auf Grundlage der Kollision (technische Grundlage für HWS-Gutachten)
- Gurtnutzung der Insassen
- ggf. der Nachweis einer Tachomanipulation
Wie werden die Daten interpretiert?
Wichtig für eine hochwertige Analyse der Daten ist es, die genauen Aufzeichnungsparameter der Steuergeräte zu kennen und die angezeigten werte richtig zu interpretieren.
Ein reines Ablesen der angezeigten Daten aus dem Steuergerät führt zu falschen Fakten / Entscheidungen
Ob die tatsächliche Kollisionsgeschwindigkeit, ein Reaktionsverzug oder die erreichte Abbremsung des Fahrzeugs mit den angezeigten Werten übereinstimmen, muss in jedem Einzelfall geprüft werden. Hierzu sind Informationen zum Unfallhergang, sowie gegebenenfalls erstelle Lichtbilder unumgänglich. Angezeigt Werte können nicht trivial übernommen werden.
Zusammen mit Lichtbildern der Unfallstelle und den Unfallfahrzeugen können der Unfallhergang, sowie die Unfallkonstellation plausibel rekonstruiert werden. Eine rechtssichere Unfallhergangsbewertung kann dabei nur zusammen mit allen vorhandenen Daten und Lichtbildern erfolgen.
Wir prüfen ihr Fahrzeug vor Auftragserteilung auf mögliche abgespeicherte Unfalldaten! Sie haben somit kein Kostenrisiko.